Strassen mit ungebundenem Oberbau
Ungebunden heißt nicht ungeplant
Ungebundene Straßen können zur dauerhaften oder temporären Nutzung angelegt werden. Baustraßen und temporäre Zuwegungen sind normalerweise unbefestigt und für eine relativ kurze Nutzungsdauer vorgesehen. Das Netz unbefestigter Straßen ist jedoch insgesamt relativ groß. In vielen Teilen der Welt - auch in hochentwickelten Ländern - sind die meisten Zuwegungen und Verbindungswege land- oder forstwirtschaftlich genutzter Flächen unbefestigt. Sie bestehen aus einer oder mehreren Schichten aus ungebundenem Material, die den Untergrund schützen, Radlasten verteilen und die sichere Passage von Fahrzeugen ermöglichen.
Auch ungebundene Verkehrsflächen sollten so ausgelegt werden, dass sie die bestmögliche Gebrauchstauglichkeit und Nutzungsdauer bei möglichst wirtschaftlichem Einsatz von Baustoffen, Arbeitsaufwand und Energie bieten. Eine wirtschaftliche Planung berücksichtigt neben den Erhaltungskosten auch die CO2-Bilanz für Herstellung und Betrieb. |
Schutz des Baugrundes während der Bauphase
Empfindlicher Baugrund muss während der Herstellung der Verkehrsflächen vor Deformationen geschützt werden, um Tragfähigkeitsverluste zu vermeiden. Das eingestellte Gefälle zur Planumsentwässerung darf durch die Bauarbeiten nicht beeinträchtigt werden. Deformationen, insbesondere Spurrinnen, behindern die Entwässerung. Der Untergrund kann aufweichen und vorzeitiges Versagen der Straße verursachen.
Auch während des Betriebes muss der Untergrund vor Deformationen geschützt werden, um die Gebrauchstauglichkeit zu erhalten.
Höhere Leistung mit weniger Einsatz
Die Stabilisierung des ungebundenen Oberbaus verringert die Belastung des Untergrundes. Die Dicke des Aufbaus kann ohne Leistungsverlust reduziert werden. Erreicht wird dies durch mechanische Stabilisierung des ungebundenen Materials mit Tensar Geogittern.
Mechanische Stabilisierung ungebundener Schichten
Tensar-Geogitter sind so konzipiert, dass sie sich mit dem Schüttmaterial verzahnen, die Partikel in den Gitteröffnungen fixieren und eine mechanisch stabilisierte Schicht (MSL) bilden, die Partikelbewegungen des Schüttmaterials sowohl vertikal als auch in der Ebene beschränkt. Die MSL verteilt Lasten gleichmäßig, reduziert die Belastung des Untergrundes, erhöht die Tragfähigkeit und gewährleistet längerfristige Stabilität und Leistung. Dickenreduzierungen des ungebundenen Oberbaus bis zu 50 % sind bei Einhaltung der geplanten Nutzungsdauer möglich.
Weniger Material, weniger Emissionen – geringere Kosten
Schichtdickenreduzierungen im ungebundenen Oberbau senken unmittelbar die Kosten für das benötigte Schüttmaterial. Damit einher gehen reduzierter Herstellungs-, Transport- und Entsorgungsaufwand, weniger Energieverbrauch, geringere Emissionen und kürzere Bauzeiten.